Die Vorgeschichte zu LavaLine

LavaLine - Die Vorgeschichte

Über Lava zu slacklinen war das spannendste & außergewöhnlichste Abenteuer meines Lebens und die Erfüllung eines Lebenstraums. Wie kommt man auf so eine Idee? Dazu muss man einen tiefen Blick in meine Vergangenheit werfen:

Kindheit & Jugend:

Vater & Sohn in Frankreich

Ich wurde praktisch zum Abenteurer erzogen. Die normalen Familienurlaube bestanden aus Bergsteigen, Befahren von Wildwasserflüssen und Kajakfahrten zu Meereshöhlen, in die man reintauchen musste; auf den Vater-Sohn-Reisen sind wir zu Fuß durch Flüsse spaziert (Canyoning) und haben in Höhlen das Innere der Erde erkundet. Im 6. Frühling meines Lebens sind wir fünf Wochen lang mit dem Wohnmobil quer durch Marokko gefahren, Dünenskifahren inklusive. Drei Monate später habe ich am Ätna auf Sizilien Lava aus nächster Nähe erlebt. Ich stand fasziniert nur wenige Meter vor diesem rot-gelb sprudelnden und spuckenden Loch und spürte die Hitze auf der Haut. Seitdem waren wir immer wieder am Ätna und an anderen europäischen Vulkanen – so nah aber sollte ich Lava nie wieder kommen und von den unzähligen spannenden Erlebnissen meiner Kindheit und Jugend hat sich die erste Begegnung mit der Naturgewalt am stärksten eingebrannt:

Slacklinekarriere und die Idee

Eine meiner ersten Highlines habe ich im letzten gemeinsamen Urlaub mit meinen Eltern gespannt. Damals war ich 18 Jahre alt. Seitdem steckte ich so dermaßen im Slacklinefieber, dass für Unternehmungen mit meinen Eltern erst einmal keine Zeit mehr war! Nach den ersten Slackline-Erfolgen und großen Projekten kam mir in Erinnerung an dieses hautnahe Kindheitserlebnis die Idee, vor oder gar über Lava zu laufen. Für mich war von Anfang an klar: Mein Vater muss dabei sein, wenn ich das jemals versuche! Dazu musste aber erst einmal ein Ort gefunden werden, an dem eine „LavaLine“ umsetzbar ist: Die europäischen Vulkane fallen leider raus, zum Einen gibt es unüberwindbare, behördliche Hürden, außerdem sind die Ausbrüche außer am Stromboli nicht planbar. Nach ausgiebiger Recherche haben Johannes und ich uns auf den Mount Yasur im weit entfernten Vanuatu eingeschossen. Nachdem Ende 2019 die Postproduktion von BuildingBridges abgeschlossen und das Projekt veröffentlicht waren, konnten wir LavaLine endlich konkret angehen. Sponsoren und Partner wurden gewonnen. Ulla Lohmann und Basti Hofmann kennen den Vulkan sowie Land und Leute wie ihre Westentasche und sollten deshalb als unsere Führer und Fixer für die Filmproduktion mit. Außerdem haben wir kurzfristig noch meinen befreundeten brasilianischen Slackline-Kollegen Rafael Bridi mit ins Boot geholt, der Feuer und Flamme war.

Zwei Wochen zu spät

Fünf Tage vor Abflug erreichte uns die Hiobsbotschaft: Hochseilläufer Nick Wallenda balanciert über den Masaya Vulkan in Nicaragua. Da es groß vermarktet werden sollte, hatten wir die Angst, dass die Geschichte „Mensch läuft über Lava“ damit gewissermaßen „durch“ ist. Wir haben darüber diskutiert und waren uns einig, dass die erste Slackline über Lava, vor allem in Kombination mit meiner persönlichen Hintergrundgeschichte, immer noch eine Geschichte ist, die es definitiv wert ist erzählt zu werden und genug Aufmerksamkeit generieren sollte, um die Kosten wieder herein zu bekommen.

Aufbruch ins Ungewisse

Was wir nicht vorhersehen konnten war, dass die aufziehende Corona-Krise unser Projekt im Dschungel von Vanuatu zu einem komplett anderem Abenteuer formen würde. So machten wir uns im März 2020 auf den Weg zum anderen Ende der Erde, als die offizielle Zahl der weltweit mit Covid-19-Infizierten gerade „erst“ die 100.000 Marke überschritten hatte und sich das Virus in Europa, abgesehen von Italien und Spanien, noch im Anfangsstadium der Ausbreitung befand.

Wir berichten in sechs Teilen über unsere Erlebnisse. Der nächste Blog-Eintrag erscheint am 20.05.2020 auf der LavaLine-Projektseite.